In Indien ist die aktuelle Lage bezüglich Corona sehr schwierig einzuschätzen. Die indische Regierung hat alle Distrikte farblich nach Kritikalität eingeteilt. An dieser Einteilung richten sich auch die Maßnahmen aus.
Unser Bezirk Sonbhadra ist derzeit nicht sehr stark gefährdet, dennoch sind die Auswirkungen nach dem lockdown sehr groß. Die Einschränkungen für Schulen und soziale Einrichtungen sind nach wie vor hoch. Wie sieht es konkret mit unserer Arbeit im Keshwa Child Welfare Center in Robertsganj, Sonbhadra, aus?
Wir haben jetzt die Aussage bekommen, dass unser neuer Schulbetrieb am 20. August starten soll. Wir gehen davon aus. Ferner sollte das Skill Development Programm am 15.Juli 2020 (dem „World Youths Skill Day“ aufgenommen werden. Wir gehen davon aus, dass bis Oktober diesen Jahres weitestgehend der Betrieb aller Programme wieder starten kann. Das hängt aber davon ab, wie sich die Situation entwickelt.
Derzeit kommen noch Millionen Wanderarbeiter in die Dörfer zurück. Inwieweit dadurch die Ansteckungsgefahr steigt bleibt abzuwarten. Wir drücken die Daumen, dass sich die Infektions- und Todesraten in Indien in Grenzen halten.
Zwischenzeitlich wurden mehrfach Essenspakete an etliche Armutsfamilien ausgegeben, um die größte Not zu lindern. Vor allem auch die Kleinbauern in den ländlichen Gebieten leiden stark unter den Einschränkungen, da die Lieferketten vollständig unterbrochen sind.
Am Beispiel der 14-jährigen! Anchal wollen wir zeigen, wie wir die Arbeit mit behinderten Menschen fortführen. Sie ist stark verzögert entwickelt und sprachbehindert und bekommt von uns Medikamente zur Verfügung gestellt. Eine weitergehende therapeutische Betreuung kann erst wieder erfolgen, wenn unser Keshwa Child Welfare Center den Betrieb aufnehmen darf, da dies derzeit von den Behörden untersagt ist. Dennoch sind erste Erfolge der Behandlung erkennbar.