Nigeria
Bildung & Gesundheit in Ebonyi State
Unser Engagement in Nigeria
Im Jahr 2020 unterzeichneten die Gründer der deutschen ‚HUMAN-Stiftung‘ und der nigerianischen Organisation ‚Holyrock Mountain of Light Church‘ (mit Pastor Richard Awah) eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit bei der Renovierung einer großen Schule. Im Jahr 2022 folgte dann eine Vereinbarung mit „Better Place Africa“. Better Place Africa wird geleitet von Melanie Facius (Vorstandsmitglied der HUMAN-Stiftung) und ihrem Mann Divine. Better Place Africa wird für die weiteren Projekte der operative Partner der HUMAN-Stiftung in Nigeria sein und leistet hervorragende Arbeit vor Ort.
Alles begann mit der Idee, eine Schule in Afikpo North zu renovieren. Daraus entstanden sind innerhalb von zwei Jahren eine Reihe weiterer Projekte, die vorerst einen Höhepunkt im Jahr 2022 finden mit dem Gewinn eines Social Awards durch die HUMAN-Stiftung. Munich Re fördert im Rahmen seiner Social Engagement Awards Initiative dieses Projekt. Auch bei der Umsetzung und dem Betrieb wird Better Place Africa der Partner sein.
Auf dieser Seite gehen wir auf die einzelnen Initiativen bei den jeweiligen Standorten genauer ein.
SCHULBILDUNG
Wir renovieren und betreiben eine Schule, bauen Toiletten, Schulküche und Brunnen
SAUBERES TRINKWASSER
Wir stellen reines Trinkwasser bereit zur Vermeidung von Krankheiten
MEDIZINISCHE VERSORGUNG
Wir versorgen Menschen in medizinischen Notlagen die keinen Zugang zum Arzt haben
Schulkinder
Schulgebäude renovieren
Menschen sauberes Wasser
Menschen Nothilfe
Hier sind wir tätig
Die Lage im Bundesstaat Ebonyi State, der erst 1996 gegründet wurde, ist in etwa vergleichbar mit der Situation unserer Projekte in Indien. Es handelt sich um sehr ländliche Strukturen, vor allem in unserem Projektstandort Afikpo North. Die Großzahl der Bevölkerung ist in der Landwirtschaft tätig. Ein hoher Prozentsatz der Familien leben von einem monatlichen Einkommen in Höhe von ca. 40€.
In der Region Afikpo leben mehr als 150.000 Menschen, die hauptsächlich Bauern, Fischer und Jäger sind. Die Topographie ist felsig und von vielen kleinen Bächen umgeben, die in einen Fluss münden, der das Dorf mit dem Atlantik verbindet.
Die durchschnittliche Lebenserwartung der Menschen liegt zwischen 55 und 60 Jahren, da die medizinischen Einrichtungen schlecht sind und es an sauberem Trinkwasser mangelt. Der Großteil unserer Unterstützungsmaßnahmen wird im Distrikt Afikpo North mit den „Dörfern“ Amuro und Mgbom geleistet. Dort leben 50.000 Einwohner. Einige Hilfsaktionen laufen auch in Abakaliki, der Hauptstadt von Ebonyi State, ca. 70 Kilometer nördlich von Afikpo North gelegen, da unser Vorstandsmitglied Melanie Facius mit ihrer Familie dort lebt.
Eine detaillierte Beschreibung aller Projekte kann als pdf-Datei runtergeladen werden (siehe Download-Button).
Amuro Mgbom
Schulrenovierung/-modernisierung & Schulbetrieb
(Afikpo North)
Das Umfeld
Der Regierungsbezirk Afikpo North gehört zu den vielen „vergessenen“ Regionen Nigerias, wo sich kaum jemand um die Belange der Menschen kümmert. Dementsprechend ist auch die finanzielle Ausstattung der Schulen. Die Lehrer sind deshalb oft demotiviert.
Die Herausforderung
Der Schulkomplex für 1.700 Schüler existiert seit den 50-er Jahren. Einige Gebäude sind marode, die Toilettenanlage ist seit vielen Jahren nicht mehr im Betrieb. Teilweise sind 300 Schüler in bis zu 4 Klassen in einem großen Raum untergebracht.
Die Lösung
Auch in Nigeria ist Wissen Macht und Bildung der Schlüssel zum Erfolg. Mit einer besseren Ausbildung können Jugendliche auf dem Arbeitsmarkt konkurrieren. Wir sanieren eine Schule, sorgen für eine vernünftige Infrastruktur und betreiben eine kleine Schule.
Unsere Programme
„Sanierung Schulgebäude“ ist ein wichtiger Teilaspekt des Gesamtprogramms. Schritt für Schritt wollen wir das Projekt angehen. Als erstes wurde das größte Gebäude, der sogenannte U-Block saniert und 2022 fertiggestellt. Die Gesamtrenovierung aller Gebäude wird mehr als 200.000€ kosten, wobei der Sanierungsbedarf je Gebäude unterschiedlich groß ist.
„Ausbau der Schulinfrastruktur“ ist neben der Sanierung der Gebäude ein weiterer wichtiger Aspekt. Schöne Gebäude sind viel wert, aber es fehlen wichtige Basiselemente wie Wasser, sanitäre Einrichtungen, eine vernünftige Schulkantine, Tische, Stühle, Computer, ein Spielplatz und die meisten notwendigen Schul-und Ausbildungsmittel wie eine Bibliothek oder Equipment für Chemie-, Physik- und Biologieunterricht.
„Betrieb einer Schule“ ist für uns eine schöne Ergänzung. In der Morning-Starlight-Schule nehmen 40 Kinder aus Armutsfamilien am Unterricht teil. Es ist ein „Kontrast“ zur großen öffentlichen Schule mit 1.700 Schulkindern.
In der Morning-Starlight-Schule können die Kinder in sehr kleinen Klassen gezielt gefördert werden. Wir finanzieren den Betrieb und kleine Infrastrukturmaßnahmen.
Afikpo
Sauberes Trinkwasser
(Afikpo North, Ebonyi State)
Das Umfeld
Eine Trinkwasserversorgung in den Häusern ist nicht gegeben. Die Leute holen sich ihr Wasser aus nahegelegenen Teichen oder Regenwasser vom Dach. Sauberes Wasser kann sich kaum jemand leisten, da das Geld für Essen benötigt wird.
Die Herausforderung
Durch belastetes Trinkwasser werden viele Menschen krank. Die größten Probleme sind Typhus, Nierenleiden und Magen-Darminfektionen. Eine ärztliche Versorgung kann sich auch niemand leisten, also gehen die Kinder dann nicht zur Schule und verpassen viel Lernstoff.
Die Lösung
Wir haben eine Wasserabfüllanlage gebaut und reinigen das Brunnenwasser durch Filtersysteme.
Somit wird den Menschen sauberes Trinkwasser zur Verfügung gestellt. Dadurch fallen viele Krankheiten weg und die Menschen haben keinen Bedarf für einen Arzt.
Unser Programm
„puRE water for life“ lautet unser großes Wasserprojekt im Regierungsbezirk Afikpo, das im Jahr 2022 gebaut und Mitte 2023 in Betrieb genommen wurde. Das Konzept ist umfassend.
Zunächst wurde ein Brunnen mit 80-100 Metern Tiefe gebohrt. Das Wasser wird mit einer Solarpumpe an einer kleinen Photovoltaik (PV)-Anlage hochgepumpt. Wir haben eine Abfüllhalle gebaut und drei Abfüllanlagen mit bewährten Filtersystemen installiert. So sind wir in der Lage täglich ca. 20.000 Liter sauberes Trinkwasser zu erzeugen. Die Abfüllanlagen werden strommäßig über eine große PV-Anlage versorgt, so dass der gesamte Betrieb energieautark betrieben werden kann. Unser mittelfristiges Ziel ist, jährlich 3-4 Millionen Liter Trinkwasser zu produzieren und davon bis zu 20 % an Armutsfamilien kostenfrei abzugeben. Die anderen 80% werden zu einem fairen Preis an Mini-Trader verkauft. Das ist erforderlich, um damit unsere jährlichen Betriebskosten zu decken. Wir beschäftigen insgesamt 20 Personen und werden sowohl Umwelt- als auch Gesundheitsberatungen durchführen.
Schaut euch den Film an (Dauer 10-Minuten). Empfehlenswert!
Abakaliki & Afikpo
Medizinische Nothilfe & Familienhilfe
(Abakaliki & Afikpo North, Ebonyi State)
Das Umfeld
Wie immer in solchen Armutsgegenden, weiß man eigentlich gar nicht wo man beginnen soll. Es gibt zu viele Menschen, die große Hilfe benötigen. Trotzdem sind die Menschen so dankbar, wenn sich jemand um sie bemüht und Hilfe anbietet. Jede Hilfe zählt!
Die Herausforderung
Viele Familien leiden Mangel: Mangel an Wasser, Essen, Kleidung, Bildung, Wohnungsinfrastruktur, gut bezahlter Arbeit und damit auch an Geld. Wird jemand ernsthaft krank, kann er sich keinen Arzt im Krankenhaus leisten. Wir können aber nur punktuell Hilfe leisten.
Die Lösung
Es gibt drei Ansätze dazu: Medizinische Nothilfe in kritischen Einzelfällen, Lieferung von Waren über Containertransporte aus Deutschland und Patenschaften einzelner Kinder. Aufgrund des hohen Verwaltungsaufwands sind die Patenschaften begrenzt und ausgeschöpft.
Unsere Programme
„Medizinische Nothilfe“: Es geht darum, in Einzelfällen Kindern oder Erwachsenen zu helfen, die in akuter Not sind und ohne medizinische Versorgung in der Regel sterben oder langfristig großes Leid erfahren. Das können Tumore bei Kindern sein, Nierenerkrankungen, schwere Verbrennungen, Unfälle etc. Es wird individuell versucht zu helfen und jeder Einzelfall individuell finanziert. Eine sehr emotionale und belastende Aufgabe.
„Familienhilfe“: Vielen Familien fehlt es am Nötigsten. Seien es Kochtöpfe, Besteck, Mobiliar, Kleidung oder den Kindern ein Kuscheltier, kleine Spielsachen oder Schulmaterial. In der Regel wird zweimal jährlich ein Container von München nach Nigeria geschickt, um Waren für etliche Familien zu schicken, aber auch viel Equipment für die Schule.
Wir können den Familien nicht den Lebensunterhalt zahlen, aber wir können Ihnen in jedem Fall eine kleine Freude bereiten und die Situation etwas verbessern.
Der Film „Bildung und Gesundheit in Nigeria“ zeigt in bewegten Bildern alle unsere Projekte in Nigeria im Detail.
Viel Spaß dabei!
Zitate wichtiger Projektpartner
„Ich bin überzeugt davon, dass Wunder geschehen, wenn Menschen sich gegenseitig helfen. Die letzten Monate in der Corona-Krise haben mir noch einmal verdeutlicht, wie wichtig es mir ist Kindern bessere Chancen und Möglichkeiten zu eröffnen.
Als sehr gläubiger Mensch bin ich besonders von einem Zitat der Pastorin Hannelore Frank inspiriert: ‚Wenn Gott uns helfen und beistehen will, wenn er uns trösten, raten und ermuntern will, dann lässt er nicht ein Wunder mit Blitz und Donner geschehen, sondern er schickt uns einen Menschen‘“.
Erstens würde ich gerne die Renovierungsarbeit anerkennen, die ich bei meinem Start im Jahr 2022 vorgefunden habe: 8 neue Klassenzimmer, Wasserversorgung, Bereitstellung von Stühlen und Markierungstafeln, die internationalen Standards entsprechen und am 28. Mai 2022 offiziell im neuen U-Block eingeweiht wurden.
Genau wie Oliver Twist würde ich gerne weitere Anfragen stellen…. Die Schule hat keine Klassenzimmer für Physik, Chemie, Biologie und keine Bibliothek.
Im Wissen um die Wichtigkeit des Vorgenannten bitte ich daher um Mithilfe bei der Umsetzung der gestellten Forderungen für besseres Lernen der Studierenden.
Ich glaube, Kinder aus weniger privilegierten Familien sollten nicht leiden, weil ihre Eltern nicht für sie sorgen können. Hochwertige Bildung ist ein Geburtsrecht für jedes Kind. Die Welt wird ein besserer Ort, wenn jedes Kind die Möglichkeit bekommt, so zu sein, wie es sein möchte.
„Mit das größte Problem in unserer Arbeit ist das verunreinigte Trinkwasser. Die Getränke hier verursachen Typhus, Magen-Darminfektionen und andere bakterielle Krankheiten. Mit sauberem Wasser wären viele Probleme lösbar.“
Die Kinder sind unsere Zukunft. Wir glauben, dass die Entwicklung unserer Kinder durch Bildung unsere Zukunft ausmacht. Unser Traum ist es, unsere Gemeinschaft zu einem besseren Ort zu machen, als wir ihn kennengelernt haben.
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