Gesundheitsversorgung in der Abgeschiedenheit des Himalayas

20. Februar 2025

Die Schulprojekte der HUMAN-Stiftung finden im Upper Dolpo in Dörfern auf 4.000-Meter-Höhe statt. Seit dem Jahr 2024 finanzieren wir auch ein Gesundheitsprojekt, den Betrieb einer Krankenstation mit einer Krankenschwester. In den nepalesischen Bergen sagt man „Health post“ zu diesen Stationen.

Eine medizinische Versorgung in den abgelegenen Gebieten im Himalaya ist eine große Herausforderung. Wie auch bei den Schulen, unterstützt die nepalesische Regierung solche Programme nur sehr bedingt, wenn überhaupt. Es ist schwierig Personal für diese Aufgaben zu finden, da es eine Tätigkeit mit Entbehrungen ist.
Die Krankenschwester arbeitet knapp sieben Monate von April bis November in den Dörfern. Im Winter sind die Menschen auf sich selbst bzw. die Heilkünste eines Amchis (Naturheiler auf Basis von Kräutern) angewiesen. War früher der Amchi die einzige Versorgung, erfolgen nun Behandlungen auf einer zweiten Ebene für einige Monate im Jahr. Menschen haben die freie Wahl, welche Art der Behandlung sie bevorzugen. Beide Möglichkeiten stehen ihnen offen.

Die Dolpa-Pa (so nennen sich die Einwohner dort) haben ein beschwerliches Leben in den Bergdörfern und auch mit gesundheitlichen- und altersbedingten Beschwerden zu leben. Die von uns finanzierte Krankenschwester deckt mindestens fünf Dörfer ab: Karang (der Sitz des „Health-posts“), Tiling, Sungjer, Lhuri und Nyisal. In den beiden zuletzt genannten Dörfern finanzieren wir auch den Schulbetrieb (in Nyisal nur die Winterschule).

In einem ausführlichen Bericht beschreibt die Krankenschwester den Verlauf ihrer Arbeit im Jahr 2024. Die meisten Patienten litten an Krankheiten wie Atemwegs- und Verdauungsproblemen, Erkältungen, Durchfall, aber auch Dermatitis, Zahnprobleme, Arthritis und Harnsäureleiden, Menstruationsprobleme sowie weitere schwerwiegendere Gesundheitsprobleme. In den abgeschiedenen Regionen können diese Krankheiten ernste Probleme bereiten.

Im Notfall müssen die Menschen fünf Tage gehen, um in das nächstgelegene Krankenhaus in Dunai zu kommen. Neben der Betreuung der kranken Einwohner wurden Aufklärungen zu Hygienemaßnahmen und vorbeugende Untersuchungen auch in den Schulen durchgeführt. Ebenso gynäkologische Untersuchungen und Gespräche zur Familienplanung.

Insgesamt wurden 516 Patienten behandelt, davon waren 65% weibliche und 35% männliche Patienten. Nahezu alle Behandlungen konnten ambulant durchgeführt werden, nur wenige Kranke mussten stationär zur Versorgung bleiben.

Besonders auffällig war das Ergebnis der Augenuntersuchungen, die von dem bekannten nepalesischen Augenarzt Dr. Ruit und seinem Institut durchgeführt wurde. Von 181 untersuchten Patienten wurde bei 13 Personen ein grauer Star festgestellt und für eine entsprechende Operation ausgewählt.

Sowohl unsere Krankenschwester Nyima Lhazom Baijee als auch die Bewohner der Bergdörfer und wir als Sponsoren sind sehr glücklich und zufrieden über den Verlauf der Arbeit im Jahr 2024.

Wir danken Nyima für die wunderbare und engagierte Arbeit und Ihnen, unseren Spendern, für die großartige Unterstützung.

Eventuell auch interessant/You May Also Like

Unsere Strategie für Nepal

Unsere Strategie für Nepal

Wir konzentrieren uns mittelfristig auf fünf Projektgruppen: Winterschulen, Sommer-/Ganzjahresschulen, Gesundheit,...

Erfolgreiche Winterschulen 2023

Erfolgreiche Winterschulen 2023

Vorbemerkung: Die Dörfer und Schulen in Upper Dolpo liegen in einer der abgelegensten Bergregionen der Welt auf rund...