Die Lage mit Covid-19 in Indien ist kaum überschaubar. Besonders die DELTA-Variante hat dem Land in eine schwere gesundheitliche und wirtschaftliche Krise gebracht. Wie viele Menschen tatsächlich schwer erkrankt oder durch die Pandemie gestorben sind wird nicht ermittelbar sein. Aber die Auswirkungen auf die Menschen und auch unsere Arbeit sind enorm. Besonders schwer betroffen sind auf lange Sicht – wie in vielen anderen Ländern auch – die Armen und sozial schwächsten der Bevölkerung. Das wird unsere Arbeit im Keshwa Child Welfare Center auch vor weitere Herausforderungen stellen. Unser Partner Creation India Society wird vor Ort mit allen verfügbaren Mitteln versuchen die Lage Schritt für Schritt zu verbessern.
Unser komplexes Projekt Keshwa Child Welfare Center stand im März 2020 nach Fertigstellung unseres Neubaus in den Startlöchern. Wir hatten die Genehmigungen für den Start unserer kleinen Schule und für das Berufsausbildungsprogramm. Die lokale Regierungsbehörde hat uns die Lizenz für die Arbeit mit behinderten Menschen ausgestellt. Das Outreach-Programm mit der Betreuung hilfsbedürftiger Familien in den umliegenden Dörfern war ohnehin schon in Gang gesetzt. Das Frauenförderungsprogramm wurde ebenfalls begonnen. Lediglich für die Kindernothilfe war die Vergabe der Lizenz noch offen. Dann kam die Pandemie und die Programme wurden für das gesamte Jahr 2020 gestoppt oder konnten nicht starten. Lediglich im Herbst 2020 und im Frühjahr 2021 konnten wir in kleineren Bereichen tätig werden und sogar den Schulbetrieb im kleinen Rahmen aufnehmen. Dann kam die DELTA-Variante. Wann und in welcher Form wir die Programme aufnehmen können, ist weiterhin ungewiss. Wir sind auf die Freigabe der Regierungsbehörden angewiesen.
Wie sind die Planungen in den einzelnen Programmen?
Inklusions-Schule: Durch die Pandemie haben wir das Schulprogramm erweitert und uns für eine Lizenz als Inklusions-Schule beworben. Hier haben wir bereits große Fortschritte erzielt, aber die finale behördliche Genehmigung steht noch aus. Sobald die Lizenz vorhanden ist, werden wir den Schulbetrieb planen und das Personal rekrutieren. Wir hoffen, dass wir die Lizenz im August/September 2021 bekommen
Skill-Development: Für die berufliche Ausbildung haben wir die erforderlichen Lizenzen der NSDC und der NSIC und auch die Zusage über die staatliche Förderung. Gibt die Regierung das Programm frei, können wir kurzfristig starten. Wir erwarten, dass wir die Trainings im August/September 2021 starten können
ChildLine: Bei der Kindernothilfe benötigen wir noch die finalen Besuche, Prüfungen und die Freigabe der Behörden. Corona-bedingt kann dies derzeit nicht stattfinden. Wir hoffen aber mit diesem Programm noch in diesem Jahr beginnen zu können.
Outreach-Programm: In kleinerem Rahmen sind wir hier kontinuierlich tätig. Sobald sich die Lage verbessert, können wir die Maßnahmen wieder intensivieren. Dies betrifft in gleichem Rahmen die Frauenförderung und die Unterstützung der behinderten Menschen in unserem Disability Welfare Program in Kooperation mit der lokalen Behörde.
In der Zwischenzeit haben wir die letzten baulichen Maßnahmen an der Grenzmauer unseres Gebäudes durchgeführt und ein Grundstück als Pausen- und Spielplatz für die Schule erworben. Die Regierung hat begonnen die Zufahrtsstraße zum Center zu sanieren. Wir sind also bestens auf die kommenden Schritte vorbereitet. Dazu war es auch wichtig unser Stammpersonal zu behalten. Wir haben beschlossen, deren Gehalt weiter zu bezahlen, obwohl nicht immer zu 100% gearbeitet werden konnte. Zusätzlich kommen noch die Ausgaben für die Gebäudeinfrastruktur.
Wir müssen Geduld haben und sind abhängig von der Entwicklung der Pandemie und den Entscheidungen der Regierung. Wir sind optimistisch, unsere Vision „GIB KINDERN EINE ZUKUNFT“ auch in unserem Projekt in Indien noch in diesem Jahr wieder fortführen können.