Pfarrer Richard Awah hat in einigen Räumen seiner Holyrock Mountain of Light Church vor zwei Jahren eine kleine Schule eingerichtet.
Die Vision dabei ist, Kindern in der Umgebung eine qualitativ hochwertige Bildung zugänglich zu machen. Dabei soll mit gleichgesinnten Personen und/oder Organisationen zusammengearbeitet werden, um Analphabetismus und schlechte Bildungsgrundlagen in der Gemeinde Afikpo zu reduzieren, indem qualitativ gute Bildung zu niedrigen Kosten für die Erziehungsberechtigten angeboten wird.
Richard war einer unserer Projektpartner bei der von uns finanzierten Renovierung des U-Blocks der öffentlichen Amuro/Mgbom-Schule. Dort hat er mitbekommen, warum manche Eltern nicht wollen, dass ihre Kinder große öffentliche Schulen besuchen.
Die Amuro/Mgbom-Schule beherbergt 1.700 Schulkinder und beschäftigt mehr als 80 Lehrer. Trotz der durch unser Projekt verbesserten Infrastruktur, haben so große Schulen auch Einschränkungen und Mängel. Allerdings gibt es keine Alternative zu dieser Schule, alleine aufgrund der Anzahl der Kinder, die dort unterrichtet werden können.
Wie auch unsere Erfahrungen in Indien zeigen, ist es oft schwierig in den öffentlichen Schulen die Infrastruktur dauerhaft in gutem Zustand zu erhalten. Das Schulmanagement ist nicht immer „optimal“, die Lehrkräfte sind oft mit persönlichen Angelegenheiten beschäftigt und ihre Motivation ist nicht immer sehr hoch. Aufgrund der sehr schlechten wirtschaftlichen Lage in den ländlichen Regionen dieser Länder geht es den Lehrkräften mehr um Geld (und damit um ein einigermaßen erträgliches Leben) als um die Umsetzung des Lehrauftrags. Die Sicherheit für alle Kinder in diesen großen Schulen ist nicht immer gewährleistet, weil man das gesamte Schulgelände nicht überblicken kann und es von überall her Zutritt gibt. Viele Kinder beenden die Schule in den öffentlichen Schulen ohne Abschluss.
Mit der Gründung der Morning-Starlight-Schule, soll den Armutskindern eine bessere Grundbildung gewährt werden. Die HUMAN-Stiftung hat sich bereit erklärt, die Morning-Starlight-Schule zu fördern, indem wir Gehälter für die Lehrer übernehmen und mit der Zeit kleinere Infrastrukturmaßnahmen durchführen, wie z.B. Schulequipment, Bau eines Spielplatzes usw.
Aktuell besuchen um die 40 Kinder die Schule, die auch nicht stark wachsen wird. Es gibt Kleinkindergruppen (Vorschule) und fünf Klassen, mit dem Ziel die Schule auf sechs Klassen zu erweitern. Die Anzahl der Kinder pro Klasse ist bewusst sehr klein gehalten und gibt die Möglichkeit eines intensiven Unterrichts und gezielter Förderung. In den kommenden fünf Jahren werden wir sehen, wie sich das Konzept der Morning-Starlight-Schule entwickelt.
Wir wünschen Pastor Richard und seinem Lehrerteam alles Gute und freuen uns für die Kinder, die diese Schule besuchen können.
Wir werden trotzdem das Sanierungsprojekt der öffentlichen Amuro/Mgbom-Schule nicht komplett aufgeben, da die Regierung bekanntermaßen nichts in die Infrastruktur investiert und die Kinder darunter leiden. Durch die Renovierung des U-Blocks, dem Bau einer Wasserversorgung und der beiden Toilettenhäuser wurden schon große Fortschritte erzielt. Als mittelfristiges Ziel planen wir noch die Renovierung mindestens eines weiteren Gebäudes.