Unser neues Projekt in Nigeria hat zum Ziel, den gesamten Schulkomplex der Amuro/Mgbom-Schule für ca. 1.700 Schüler zu renovieren. Das wird ein mehrjähriges Vorhaben sein, da die Gesamtkosten der Renovierung bei ca. USD 200,000 liegen werden und die Finanzierung nur stufenweise erfolgen kann.
Als Start des Projektes wurden in der Region München in Deutschland zunächst viele Materialien für die Schule gesammelt und in einem Container per Schiff nach Lagos geschickt und von dort mit einem LKW in die Region Afikpo gebracht. Afikpo ist eine sehr ländliche und sehr arme Region in Nigeria, deshalb sind viele Dinge, die bei uns selbstverständlich sind, dort nicht vorhanden und nicht erhältlich. Oder man bekommt es nur als Billigware aus China mit sehr kurzer Haltbarkeit, was dann wieder auf dem Müll landet.
Der Transport des Containers per Schiff war problemlos. Im Hafen von Lagos kam es dann aber zu deutlichen Verzögerungen, unter anderem auch durch die Unruhen der Proteste in Nigeria. Mit Geduld und Geld wurde aber auch dieses Problem gelöst und der Container kam Mitte Dezember an der Schule an. Die Kinder waren hellauf begeistert, so etwas hat es noch nie gegeben. Aber auch für die Schule selbst konnte viel notwendiges Material zur Verfügung gestellt werden. Hier ein kurzer Überblick der wesentlichen Güter:
- 1.100 Schultaschen (ca. 1.200 kg)
- 2.500 Teile an Küchenutensilien mit 1.500 kg (Töpfe, Pfannen, Geschirr, Gläser)
- 18.000 Teile an Schulmaterial mit ca. 3.000 kg (Federmäppchen, Stifte, Bücher, Hefte, Papier uvm.)
- 600 Spielzeuge
- 200 Fußbälle und 200 andere Bälle
- Etliche Matratzen für die Kinder zum Ruhen während der Mittagspause
- Darüber hinaus konnten nahezu 9.000 kg an Kleidung an die Lehrer sowie ganz arme Schulfamilien verteilt werden.
- 300 kg an Werkzeugen sowie Schrauben und Nägeln.
- 12 Laptops
An das Krankenhaus konnten Rollstühle und Krücken gespendet werden.
Es ist aber nicht unser Ansatz regelmäßig Waren nach Nigeria zu schicken, da die Kosten nicht unerheblich sind. Wir wollen die zehn Schulgebäude in einen Zustand versetzen, dass die Kinder einen vernünftigen Unterricht erhalten können. Zunächst geht es darum, einen Brunnen zu bauen, dazu haben erste vorbereitende Tätigkeiten begonnen und wir hoffen, dass dieser Brunnen und damit eine Wasserversorgung zügig fertiggestellt werden kann. Wasser ist auch eine notwendige Voraussetzung, damit wir überhaupt mal mit den Baumaßnahmen starten können. Sonst müssen wir das Wasser teuer einkaufen. Im Grundsatz fehlt es aber an der Infrastruktur, da es auch keinen Strom an der Schule gibt. Wir brauchen daher auch Generatoren, um die Laptops überhaupt betreiben zu können.
Im nächsten Bericht werden die Rahmenbedingungen und die Kosten der Renovierungsplanung erläutert. Aber der Anfang ist zumindest gemacht, allerdings steigt damit auch die Hoffnung der Menschen in den Dörfern.